Stickenbüttel – kiek mol vörbi!
Eine ausführliche Darstellung der Geschichte Stickenbüttels und seines Verkehrsvereins würde den Rahmen dieses Heftes sprengen. Deshalb sollen hier dazu nur einige, wichtige Eckdaten angeführt und die Geschehnisse während der letzten 20 Jahre etwas umfassender dargestellt werden.
Hinter den Kurteilen Duhnen und Döse, umgeben von Feldern, Wiesen und Weiden, ca. 1000m vor der Nordsee – das sind die Koordinaten von Stickenbüttel, Kurteil des Nordseeheilbades Cuxhaven, auch der “ruhige Kurteil” oder “Das Dorf in der Stadt” genannt. Denn – obwohl hier kaum noch ein Landwirt Nutzvieh hält – Stickenbüttel hat sich trotz vieler und zum Teil gravierender Veränderungen in den vergangenen Jahren seinen dörflichen Charakter zumindest in seinem Ortskern erhalten.
1. 11. 1310
Erste urkundliche Erwähnung Stickenbüttel (als Styckenbuttle) in einem Handelsvertrag zwischen Hamburg und dem Land Hadeln.
1735- 1740
Ratsherr B. H. Brockes ist Amtmann im hamburgischen Amt Ritzebüttel. Er erschließt ein Waldstück als Ausflugsziel für Cuxhaven durch Anbindung an die Stadt – der “Brockeswald”.
27. 1. 1923
Stickenbüttel wird an das Stromnetz der Hamburger Elektrizitätswerke angeschlossen.
6. 10. 1928
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Stickenbüttel. In diesem Jahr wird die “Windeiche” in Stickenbüttel unter Naturschutz gestellt.
13. 4. 1931
Gründung des Verkehrsvereins Stickenbüttel.
1932
Gründung des Brockeswalder Sportvereins (BSV).
1. 3. 1935
Eingemeindung der bis dahin hamburgischen Gemeinde Stickenbüttel als Stadtteil in die Stadt Cuxhaven.
1946
Nach Kriegsende siedeln sich viele “Neue” in Stickenbüttel. an und führen sich hier bald “tohus”.
29. 6. 1973
Das Restaurant “Waldschloß” in Stickenbüttel brennt ab. Der ehemalige Standort ist heute eine Grünanlage und teilweise Parkplatz.
1980
Eröffnung des Wrackmuseums in der ehemaligen Stickenbüttler Schule.
13. 4. 1981
Ausgerechnet am 50. Geburtstag des Verkehrsvereins muss die “Windeiche” – das Wahrzeichen Stickenbüttel – wegen einer Erkrankung und der dadurch auftretenden akuten Verkehrsgefährdung gefällt werden. Der Baum war ca. 100 Jahre alt. An gleicher Stelle wird eine ca. 20 Jahre “junge” Eiche angepflanzt, die jetzt in das Ortsbild hineingewachsen ist (,,se is angohn!”) und heute mit ihren 45 Jahren kerzengrade steht, d. h. sich dem Wind noch nicht gebeugt hat.
1981
Die Freiwillige Feuerwehr Stickenbüttel bezieht ihr neues Feuerwehrhaus hinter dem Wrackmuseum. Es stehen jetzt eine Fahrzeughalle und ein Schulungsheim zur Verfügung.
1984
Wehrführer Walter Schriever gibt sein Amt nach 13 Jahren an seinen Stellvertreter Heinz Peters ab, der gleichzeitig Ratsherr der Stadt Cuxhaven ist.
1985
Auf Initiative des Ratsherrn Peters wird westlich und parallel des Windeichenwegs ein Fußgängerweg angelegt. Dieser – von Einheimischen auch “Der Grüne Weg” genannt – führt durch eine Allee von Bäumen und Sträuchern von Stickenbüttel zum ca. 700 m entfernten Südrand von Duhnen. In Stickenbüttel wird jedes Jahr am Ostersonntag ein großes Osterfeuer auf der Brümmer`schen Weide (jetzt westlich des Windeichenwegs) abgebrannt. In Stickenbüttel wird ein alter Brauch “wiederbelebt”: ein Maibaum wird gesetzt. Dieser zunächst recht schlichte Akt wird im Laufe der Jahre als gemeinsame Veranstaltung des Verkehrsvereins und der Freiwilligen Feuerwehr in Stickenbüttel zu einem “wahren Volksfest”, an dem sich nicht nur die Stickenbütteler beteiligen und anschließend im “Landhaus Stickenbüttel” in den Mai tanzen.
1987
Im Frühjahr wird ein “Arbeitseinsatz” in Stickenbüttel zur Regel. Unter der Ägide des Verkehrsvereins säubern freiwillige Helfer nun jedes Jahr ihren Ortsteil.
1989
Die erste Grünkohlwanderung wird gestartet. Alljährlich (Januar/Februar) marschieren 70 bis 100 Stickenbüttler durch “Wald und Flur”, wärmen sich unterwegs mit heißem Punsch vom Verkehrsverein oder von der Feuerwehr auf und verzehren abschließend gemeinsam ein deftiges “Grünkohlessen”.
16.6.1990
Der “Brockeswalder Sportverein” (BSV) beschließt einen wichtigen Schritt: zusammen mit dem “Cuxhavener Sportverein” und dem “ESV Eintracht” entsteht ein neuer, großer Sportverein mit dem Namen “SV Rot-Weiß Cuxhaven von 1990”. Den Mitgliedern in allen Abteilungen stehen nun größere Anlagen aller Art zur Verfügung.
Sommer 1991
Gegenüber dem Brockeswald wird ein von Peter und Herbert Plambeck zum 60.Geburtstag des Verkehrsvereins gestifteter Findling aufgestellt, der jedermann in Stickenbüttel willkommen heißt. Stickenbüttel erhält seine erste (bisher einzige) Verkehrsampel. An der “Stickenbüttler Kreuzung” (Brockeswalder Weg / Karl.-Waller-Weg / Windeichenweg / Dorfstraße) wird auf Initiative des Ratsherrn Peters eine Fußgängerampel installiert – vornehmlich zum Schutz der Schulkinder, aber auch der älteren Passanten.